Ohne Anfang und Ende – Comic in Arbeit
Zur Ausstellung «Joann Sfar. Sans début ni fin» sind das Cartoonmuseum Basel und die Druckstelle, eine Schreib-, Buchbind- und Druckwerkstatt für Kinder und Jugendliche in der Aktienmühle, erstmals eine Kooperation eingegangen. Die beiden Institutionen eint ihr Interesse für die Verbindung von Bild und Text und das Anliegen, Kindern und Jugendlichen das gestalterische Experimentieren zu ermöglichen. Ein auf beide Institutionen verteilter, einwöchiger Workshop hat sich an junges Publikum ab 8 Jahren gerichtet und war für viele die erste Begegnung mit entweder dem Cartoonmuseum oder der Druckstelle.
Die Ausstellung «Joann Sfar. Sans début ni fin» entpuppte sich als der ideale Inspirationsort. Die in luftigen Aquarellen und feinen Zeichnungen erzählten Geschichten um Vampire, Monster und andere Fabelwesen steckten die Kinder sofort an. Die Bücher Joann Sfars kreisen um das Judentum, berühren Fragen zu Glauben und Philosophie, reagieren auf politische und gesellschaftliche Ereignisse oder beschäftigen sich mit der Liebe und seinem eigenem Leben. Seine Themen inszeniert er so vital und charmant als Fabeln, imaginierte Biografien, surreale Geschichten oder persönliche Annäherungen, dass sein Publikum ihm begeistert auf jeden erzählerischen Pfad folgt. Sfars Serie «Die Katze des Rabbiners» ist der erfolgreichste zeitgenössische Comic Frankreichs und sein Werk umfasst mehr als 160 Publikationen.
Die vorliegende Publikation zeigt, wie unterschiedlich und eigenständig die jungen Zeichnerinnen auf das Werk Sfars reagieren und welche Spuren seine Arbeiten und Themen bei den Kindern und Jugendlichen hinterlassen haben.
(Text: Anette Gehrig, Leiterin Cartoonmuseum)
Die Projektdokumentation gibt es hier zu sehen.