In Kooperation mit dem Cartoonmuseum Basel tasteten wir uns während vier Vor- und Nachmittagen an das Thema der Bildnarration und zeichneten, druckten und layouteten unsere eigenen Fanzines. Wir besuchten die Ausstellung des Graphic Novel-Pioniers Will Eisner und liessen uns von seinen meisterhaften Zeichnungen zu eigenen Bildgeschichten inspirieren. Die grosse Spannbreite, die entsteht, wenn derart viele in Alter, zeichnerischem Entwicklungsstand und kulturellem Hintergrund so unterschiedlichen Kinder mit ihren je eigenen, bildnerischen Mitteln eine Geschichte erzählen, fasziniert uns immer wieder aufs Neue.
Nicht zuletzt wird dabei die Frage, was eigentlich ein Comic ist, auf innovative Weise verhandelt. Das an sich schon weite Genre der sogenannt neunten Kunst wird unter dem kindlichen und oftmals unvoreingenommenen Blick nochmals um ein Mehrfaches erweitert. Die entstandenen Fanzines sind eine Schatzkammer an unkonventionellen Bildordnungen, neuen Lesearten, ungesehenen Bildsprachen und verstecktem Witz.
Der zweite Schatz, den diese Woche zutage förderte, ist die beglückende Erfahrung eines fast schon unheimlichen, kollektiven Arbeitseifers: Während vier Tagen à sechs Stunden gestalteten die Kinder – ausserhalb jeglichen schulischen Müssens – Seite für Seite, Panel für Panel ihre eigenen Bildgeschichten, mit einer Konzentration, wie wir sie noch selten erlebten. Für die dabei eintretenden kurzen Momente von Stille - bei fast dreissig Kindern im Raum! – müsste das entsprechende Comic-Ausrufewort noch erfunden werden.